Informationen für Aquarien-Einsteiger 
                  
                  Freude am Aquarium von Anfang an! 
                   
                  Der folgende Text wurde von Mitgliedern einer Arbeitsgruppe der 
Aquarienfreunde Weyhe e.V. verfasst, um ihn an einem Informationsnachmittag an 
interessierte zu verteilen. Weihnachten steht vor der Tür, und mach einer denkt 
an ein Aquarium für Kinder als Geschenk, möchte sich selbst ein Geschenk machen 
oder wundert sich einfach nur, warum es beim ersten Versuch vor einigen Jahren 
nicht klappte und möchte die verwaiste Glaskiste wiederbeleben. Solchen 
Interessierten möchten wir erste Anhaltspunkte geben und uns als Kontaktpersonen 
vorstellen. Aber wir sind nicht allwissend - was im allgemeinen stimmt und 
unseren Erfahrungen entspricht, kann im Einzelfall schon wieder ganz anders 
aussehen. 
                   
                  Kommentare und Anregungen willkommen! 
                   
                   
                  
                  Als engagierte Aquarianer mit viel Freude an unserem schönen Hobby möchten 
wir Ihnen die Grundkenntnisse weitergeben, die es möglich machen, daß auch Sie 
Freude an Ihren Fischen haben. Aus der Verantwortung allem Lebendigen gegenüber 
sind wir bestrebt auch unseren Pfleglingen die Bedingungen zu bieten, die 
weitestgehend der Natur entsprechen.
                   
                    
                  
                  Für den Einsteiger eignen sich am besten handelsübliche Sets oder gebrauchte 
Aquarien mit allem Zubehör incl. Abdeckung. Es ist (zumindest am Anfang) nicht 
sinnvoll, die Ausstattung selbst anzufertigen. Je größer ein Aquarium ist, desto 
leichter ist es zu pflegen, weil das Ökosystem stabiler ist. Ein 200 l-Becken 
ist eine gute Einstiegsgröße. 
                   
                  Wählen Sie eine gerade, stabile Unterlage, damit das Becken keinen Spannungen 
ausgesetzt ist. Legen Sie Styropor oder Teppichboden unter. 
                   
                  Technik 
                  Filter sind notwendig. Es gibt Außenfilter, die seltener gereinigt 
werden müssen, und direkt im Aquarium montiere Innenfilter, bei denen eine 
häufigere Reinigung erforderlich ist. Als Filtermaterial eignen sich 
Schaumstoff, Filterwatte und Keramikmaterialien bzw. eine Kombination. 
                   
                  Für die Haltung von tropischen Fischen muss das Wasser temperiert werden. Dazu 
sind sog. Stabheizer verbreitet (Ersatzgerät empfohlen). Zusätzlich kann 
eine Bodenheizung eingebracht werden (für den Einstieg nicht erforderlich). 
                   
                  Die Beleuchtung ist in Standard-Aquarienabdeckungen bereits enthalten. 
Moderne Leuchstoffröhren für den Aquarienbedarf haben eine Brenndauer von 10 000 
h und sollten nach ca. 1 1/2 Jahren bis 2 Jahren erneuert werden, bei 
schwächeren Röhren könnte ein Wechsel schon nach ca einem 1/2 bis 1 Jahr nötig 
sein. Über die geeignete Lichtfarbe informiert der Fachhandel. 
                   
                  Zusammen mit einem Aquarium sollte zu Ihrer Sicherheit unbedingt ein 
FI-Schutzschalter angeschafft werden (in neueren Häusern im Sicherungskasten 
eingebaut). Einen solchen Schalter gibt es, auch in Verbindung mit einer 
Steckdosenleiste, in Baumärkten und im Elektrofachhandel. 
                   
                  Zubehör 
                  Zum Putzen der Algen sind die handelsüblichen Algenmagneten ungeeignet, 
besser sind Filterwatte oder Vileda-Schwämme (für Porzellan und Glas). 
                   
                  Eimer und Schläuche etc. sollten speziell für das Aquarium vorgesehen sein 
und keinesfalls zum Putzen verwendet werden. 
                   
                  Ein Kescher, eine Mulmabsaugglocke und ein Thermometer 
zählen zur sinnvollen Grundausstattung dazu. 
                   
                  Zur Steuerung der Beleuchtung (ca. 12 Stunden/Tag) ist eine 
                  Zeitschaltuhr sehr praktisch. 
                   
                  Ausströmersteine und Luftpumpen für den täglichen Betrieb gehören in die 
Mottenkiste der Aquaristik, da sie Pflanzennährstoffe wie u.a. CO² "austreiben" 
(--> schlechter Pflanzenwuchs) und den PH-Wert stark anheben (--> 
ungünstig für die meisten Fische). Sauerstoffproduzierende Wasserpflanzen und 
das leichte Bewegen der Wasseroberfläche durch den Filterauslauf genügen 
gewöhnlich, um das Aquarium mehr als reichlich mit Sauerstoff zu versorgen! 
                   
                  Einrichtung 
                  Als Bodengrund eignet sich Sand oder Kies, mit der Körnung 1 - 3 mm. 
Feinster Sand (< 1 mm) verdichtet zu stark und schafft ein ungünstiges 
Bodenklima für Ihre Pflanzen. Zwischen grobem Kies (5mm und größer) sammelt sich 
totes Material, dringt in den Bodengrund ein, belastet den Boden und mit 
zunehmender Dauer auch die Wasserqualität. 
                   
                  Zur Dekoration ist Holz ideal, wenn ein Gesellschaftsbecken geplant 
ist. Es sieht gut aus und wird von manchen Fischen als Zusatznahrung geschätzt. 
Moorkienholz oder ähnliches aus dem Zoofachhandel sind zu empfehlen. Manche 
Sorten müssen vor Gebrauch gewässert werden. Steine für ein Gesellschaftsbecken 
dürfen die Wasserwerte nicht verändern, Granit etc. sollte bevorzugt werden. 
                   
                  Die ersten Pflanzen unterstützen die Stabilisierung des Ökosystems 
besonders. Daher sollten sie schnellwachsend sein. Beim Erwerb ist auf die dem 
Aquarium entsprechende Größe zu achten, außerdem sollten sie für die 
Wassertemperatur geeignet sein. Pflegehinweise stehen häufig auf mit ins Bund 
eingebundenen Schildern oder am Verkaufsbecken. Suchen Sie den Platz für die 
Pflanzen sorgfältig aus und versetzen sie sie vorerst nicht, haben Sie Geduld 
mit ihnen und wechseln sie sie erst nach einigen Monaten nach und nach aus. 
                   
                   
                  
                  Die Fische müssen sehr sorgfältig ausgewählt werden. Wichtig für die 
Zusammenstellung sind die Einrichtung des Beckens, die Größe, die 
Temperaturverhältnisse und Lebensbereiche (Bodenfische, Freiwasserfische, 
Oberflächenfische). Informieren Sie sich bitte umfassend in der Literatur und 
bei erfahrenen Aquarianern über die Besonderheiten der Tiere, die Sie halten 
möchten (insbesondere über die Endgröße!). Nicht jeder Fisch ist für den 
Einsteiger geeignet. Beschränken Sie sich bitte auf möglichst wenige Arten, drei 
genügen im Allgemeinen. 
                   
                  In einem für den Einsteiger besonders zu empfehlenden 
                  Geschellschaftsbecken leben unterschiedliche friedliche Fische. Es ist 
mit vielen, unterschiedlichen Pflanzen bewachsen (hier sollten Sie nicht 
sparen!). Typischerweise wird es von einigen Harnisch- oder Panzerwelse als 
Bodenfischen, kleinen Buntbarschen und Salmlern bewohnt. Beginnen Sie mit 
algenfressenden Fischen, dann setzen Sie die kleinsten der geplanten Tiere dazu. 
                   
                  Aquarien mit Barschen aus den Ostafrikanischen Seen sind sehr beliebt. 
Es leben dann Barsche darin, und es gibt keine oder nur sehr wenige Pflanzen. 
Wir empfehlen, so ein Becken nur nach ausführlicher Beratung einzurichten, da 
die Tiere unverträglicher untereinander sind als die meisten anderen Zierfische 
und das Ökosystem sensibler ist als in einem Gesellschaftsbecken. 
                   
                  
                   
                  Lebendgebärende (z.B. Guppys, Platy, Mollys) gelten seit langem als ideale 
Einsteigerfische. Das ist aufgrund veränderter Zuchtbedingungen und 
Wasserqualitäten heute anders. 
                   
                  Kaufen Sie nur gesunde Fische mit intakten Flossen, die Augen sollten nicht 
trüb und die Bäuche nicht eingefallen sein. Wenn beim Händler in einigen Becken 
das Wasser grünlich oder bläulich ist, sehen sie vorläufig von Kauf ab. In 
diesen Becken wird gegen eine Krankheit behandelt. 
                   
                  Einsetzen 
                  Bevor Sie die ersten Fische kaufen, sollte das Becken bereits mindestens eine 
Woche (Anmerkung Anton: meiner Meinung nach mindetens 2 Wochen) lang vollständig eingerichtet und bepflanzt ssein. Beleuchtung, Heizung und 
Filter sollten eingeschaltet und vollständig in Betrieb sein. In dieser Zeit 
spielt sich das Ökosystem ein, das Wasser passt sich den Erfordernissen der 
Fische an. 
                   
                  Um das System nicht überzubelasten, beginnen Sie mit einer Fischart und 
setzen Sie frühestens nach einer Woche die nächste Fischart ein. 
                   
                  Die neuen Fische müssen langsam an Ihr Wasser und die Wassertemperatur 
gewöhnt werden. Öffnen Sie den Transprortbeutel und lassen Sie Ihn auf dem 
Aquarienwasser schwimmen oder befestigen Sie ihn mit einer Wäscheklammer am 
Beckenrand. Nach etwa einer Viertelstunde geben Sie etwas Beckenwasser dazu, 
kurze Zeit später wieder. Nach ca. einer halben Stunde kippen Sie den Beutel, so 
dass die Fische ins Becken schwimmen können. 
                   
                   
                  
                  Reinigung 
                  Verwenden Sie zum Reinigen des Aquariums, der Schläuche und des 
Filters von innen keinesfalls Pflegemittel! Auch kleinste Spuren davon schädigen 
Kiemen und Schleimhäute der Fische. 
                   
                  Wenn die Kraft des Filters nach 4-8 Wochen (Außenfilter) bzw. 1-2 
Wochen (Innenfilter) sichtbar nachlässt reinigen Sie das Filtermaterial lt. 
Gebrauchsanweisung. 
                   
                  Einen Teilwasserwechsel sollten sie regelmäßig je nach Fischbesatz 
alle 1-3 Wochen durchführen. Dazu tauschen Sie 20-30% des Wassers aus. 
                   
                  Düngung 
                  Nach jedem Wasserwechsel können Sie speziellen Aquarienpflanzen-Dünger 
zusetzen. Im Allgemeinen genügen die Hälfte bis ein Viertel der 
Herstellerempfehlung. Beginnen Sie mit der Düngung frühestens nach drei Monaten, 
dann erst ist das Aquarium "eingefahren". 
                   
                  Fütterung 
                  Auch Fische mögen Abwechslung. Kaufen Sie nie mehr Futter auf einmal, als Sie 
innerhalb von zwei bis drei Monaten verfüttern können (bei geöffneten 
Futterdosen lässt die Qualität schnell nach), wechseln Sie die Sorten und geben 
Sie regelmäßig Frostfutter. 
                   
                  Die Futtermenge ist Gefühlssache. Geben Sie einmal täglich nicht mehr, als 
die Tiere innerhalb von 3-5 Minuten fressen und legen Sie einen "Diättag" 
wöchentlich ein, am besten am Wasserwechseltag. Geben Sie lieber weniger 
(!), zu viel Futter verunreinigt und belastet das Wasser. Fische finden auch 
im Aquarium Futter, sie verhungern nicht, sondern sterben eher an Verfettung der 
inneren Organe. 
                   
                   
                  
                  In jeden Aquarium bilden sich nach einiger Zeit Algen. Sie sind z.T. 
zum Funktionieren des Beckens nötig oder auch Zusatznahrung für einige Fische. 
Nehmen sie jedoch überhand, liegt wahrscheinlich ein Pflegefehler vor. Bitte 
setzen Sie keine "chemischen Keulen" dagegen ein (damit lösen Sie das Problem 
nur kurzfristig), sondern fragen Sie bei erfahrenen Aquarianern um Rat. 
                   
                  Erscheinen Ihre Fische krank oder sterben sie, dann informieren sie 
sich gründlich über die möglichen Ursachen. Geben Sie keinesfalls wahllos Mittel 
gegen Krankheiten hinein und verwenden Sie auch vorbeugend keine Medikamente. 
Oft genug gibt es Situationen, in denen auch das beste Medikament nicht hilft 
und einfache Pflegenaßnahmen den gewünschten Erfolg bringen! 
                   
 
                  
                  Autoren  
                  
                  Folgende Mitglieder der Aquarienfreunde Weyhe e.V. haben an dieser 
Information mitgearbeitet: 
                   
                  Klaus-Dieter Sündermann, Detlev Bösche, Petra Wollgast, Corinna Schlemm, 
Renate Husmann 
                   
                  Wenn Sie fragen oder Probleme haben, dann schicken Sie uns eine eMail: Renate Husmann 
                   
                  Übrigens: Wir treffen uns jeden letzten Dienstag im Monat um 20 Uhr bei 
Meyer-Lankenau in Weyhe-Leeste und freuen uns über Gäste! Auch Jugendliche sind 
willkommen - wir haben eine Jugendabteilung, die sich am selben Tag um 19 Uhr 
ebenfalls bei Meyer-Lankenau trifft. 
                   
                   
                  
                  Folgende Bücher können wir Ihnen empfehlen. Sie sind problemlos über den 
Buchhandel oder Ihren Zoohändler zu beziehen und kosten zwischen ca. 10,- DM und 25,- Euro. 
                   
                  
                    - Ulrich Schliewen, Wasserwelt Aquarium, Gräfe und Unzer Verlag, München 1991 
                      
 
                    - Dennerle Naturaquaristik, System für ein problemloses Aquarium 
                      
 
                    - Hans J. Mayland, Gesunde Fische im Süßwasser-Aquarium, Falken-Verlag 
Niedernhausen 1989/1991 
                      
 
                    - Ines Scheuermann, Aquarium für Süßwasserfische und Pflanzen, Gräfe und Unzer 
GmbH, München 1993 
                      
 
                    - Peter Beck, Aquarium Grundkurs, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., 
Stuttgart 1998 
                      
 
                    - Peter Stadelmann, Das Aquarium, Gräfe und Unzer Verlag, München 1993 
                      
 
                    - Yoshino/Kobayashi, Faszination Aquarium, bede-Verlag, Kollnburg 1991 
                      
 
                   
                   |